Vogelschutz

Deutschland ist ein an Vogelarten reiches Land. Es ist die Vielfalt der unterschiedlichen Lebensräume mit so unterschiedlichen Bedingungen wie im Wattenmeer oder im Hochgebirge, die zu einer artenreichen Vogelfauna geführt hat. So sind zur Zeit 253 Arten regelmäßige Brutvögel in Deutschland, weitere 24 Arten brüten zumindest unregelmäßig bei uns.

Auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes in Verbindung mit der europäischen Vogelschutz-Richtlinie sind alle europäischen Vogelarten „besonders geschützt“. Darüber hinaus wurden einige dieser Arten (z. B. der Bienenfresser, der Eisvogel, der Große Brachvogel und der Kiebitz) als „streng geschützte Arten“ ausgewiesen.

Für alle europäischen Vogelarten ist nach den Vorgaben der Vogelschutz-Richtlinie das absichtliche Töten und Fangen, die Zerstörung oder Beschädigung von Nestern und Eiern, sowie jegliche Störung während der Brut- und Aufzuchtzeit grundsätzlich verboten (vgl. Art. 5 VS-Richtlinie). Ebenso ist es auf der Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes verboten, die europäischen Vogelarten an ihren Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtsstätten durch Aufsuchen, Fotografieren, Filmen oder ähnliche Handlungen zu stören.

In Deutschland bemühen sich Naturschutzbehörden, Naturschutzverbände und viele Einzelpersonen um die Erhaltung der Vögel und ihrer Lebensräume. Das beweisen die staatlichen Artenhilfsprogramme, gemeinsame Bestandsbeobachtungen, die alljährlichen Kampagnen zum Vogel des Jahres, private Initiativen zum Schutz seltener Arten und viele andere beispielhafte Maßnahmen.

Als Gartenbesitzer kann man im kleinen Rahmen einiges dafür tun, um die Lebensbedingungen der heimischen Singvogelarten zu verbessern. Durch das Anpflanzen von Gehölzen, die essbare Früchte tragen (z. B. Eberesche, Eibe, Berberitze, Feuerdorn, Schlehe und Roter Hartriegel), kann man das Nahrungsangebot für die Vögel verbessern. Wenn man bei der Gehölzauswahl dornige Arten berücksichtigt, schafft man im Garten katzensichere Brutplätze. Hier sind z. B. Schlehe, Weißdorn, Feuerdorn, Berberitze und Heckenrose zu nennen.