"Engagierte Stadt"

Neumünster darf sich jetzt „Engagierte Stadt“ nennen. Die Bewerbung für die Aufnahme in das gleichnamige Partnernetzwerk war erfolgreich.

Freuen sich über das Gütesiegel: Erster Stadtrat Carsten Hillgruber, Andrea Dobin (Diakonie), Melanie Theede (Engagementförderung) und JVN-Vorsitzender Dietrich Mohr.
Freuen sich über das Gütesiegel: Erster Stadtrat Carsten Hillgruber, Andrea Dobin (Diakonie), Melanie Theede (Engagementförderung) und JVN-Vorsitzender Dietrich Mohr.

Erster Stadtrat Carsten Hillgruber freut sich: „Damit wird noch einmal bestätigt, dass sich in Neumünster viele Menschen freiwillig engagieren – und dass diese Akteure gemeinsam noch besser werden wollen.“ Das Programm fördert innovative Entwicklungen in Kommunen. Es bietet eine ideelle Förderung über Vernetzung, Fortbildung und Beratung. Neumünster ist damit Teil eines starken bundesweiten Netzwerks aus 113 engagierten Städten.

Bei der Bewerbung wurde bereits die Kooperation mit mindestens drei Akteurinnen und Akteuren gefordert. Die Stadt Neumünster hat sich gemeinsam mit der Diakonie Altholstein, dem Jugendverband Neumünster und der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein beworben. Dietrich Mohr, Vorsitzender des JVN, bekräftigt: „Für uns war es selbstverständlich, uns an der Bewerbung zu beteiligen. Freiwilliges Engagement trägt Neumünster – und wir wollen alle Gelegenheiten nutzen, die Bedeutung zu zeigen und die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.“

„Wir sehen auch für den Bereich der Wirtschaft viele Ansatzpunkte, freiwilliges Engagement in Neumünster zu unterstützen – z. B. durch Einbringen unserer Expertise in bestimmten Feldern“, ergänzt Carsten Bruhn, Kreishandwerkerschaft Mittelholstein.

Das Netzwerk „Engagierte Stadt“ bietet den beteiligten Städten Austausch und viele Best-Practice-Lösungen zum Beispiel hinsichtlich Digitalisierung, neuer Engagementformen, Nachhaltigkeit, Generationswechsel oder Beteiligungsprozesse. Dabei werden „Engagierte Städte“ intensiv durch kollegiale Begleitung und Weiterbildungen lokal unterstützt.

Andrea Dobin, Diakonie Altholstein, erklärt: „Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass starke Netzwerke wichtige innovative Impulse für die eigene Arbeit setzen. Insofern schien es uns eine tolle Chance zu sein, „Engagierte Stadt“ zu werden.“

Melanie Theede, Koordinatorin für Engagementförderung bei der Stadt Neumünster, erläutert die Ziele der Bewerbungen. „Wir wollen uns z. B. bei digitalen Lösungen für Ehrenamt und freiwilliges Engagement weiterentwickeln und von den Erfahrungen anderer engagierter Städte lernen.“ Motivation für die Bewerbung war, dass sich in Neumünster nach wie vor viele Menschen engagieren, für andere einsetzen und Benachteiligte unterstützen. Es ist ein Interesse an der gemeinsamen Weiterentwicklung des freiwilligen Engagements erkennbar.“

Digitale Möglichkeiten nutzen, analoge Erlebnisse ausbauen – mit diesem Ansatz soll das freiwillige Engagement in Neumünster gestärkt werden. Die nächsten Schritte auf dem Weg sind u. a.:

  • Die gemeinschaftliche Pflege und partizipative Weiterentwicklung der 2022 gestarteten kommunalen Engagementdatenbank, die Engagement-Möglichkeiten und Interessenten zusammenbringen soll.
  • Die gegenseitige Information der Verbände, Vereine, Initiativen und weiteren Freiwilligenorganisationen sowie kommunaler Stellen zu digitalen Möglichkeiten und Fortbildungen.
  • Diese sollen durch abgestimmte Fortbildungsangebote ergänzt werden. Es besteht insbesondere Interesse an Schulungen zu den Möglichkeiten und Risiken von Social Media, zu Datenbanken und Datenschutz.
  • Die gemeinsame Reflexion der Engagierten vor Ort zu Vor- und Nachteilen bestehender Engagementformate und zu den Auswirkungen der Corona- Pandemie wie auch von Entwicklungen wie dem Ganztagsschulausbau auf das freiwillige Engagement.
  • Wissen und Erfahrungen zu neuen bzw. weniger verbreiteten Engagementformaten werden geteilt und Ansätze zur bedarfsorientierten Weiterentwicklung der Engagement-Landschaft diskutiert.

 „Von dem Netzwerk können nicht nur die an der Bewerbung beteiligten Akteurinnen und Akteure, sondern alle freiwillig Engagierten in Neumünster profitieren“, ist Carsten Hillgruber überzeugt.

Über das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“
Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands. Seitdem sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Engagierte Städte profitieren vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit starken Partner/-innen bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt. Dadurch haben sich die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort nachweislich verbessert.
Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, die Breuninger Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die Joachim Herz Stiftung, die Körber-Stiftung und die Robert Bosch Stiftung angehören.
Weitere Partner sind die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, die Auridis Stiftung, die Metropolregion Rhein-Necker sowie die Stiftung Deutscher Verein.