Neophyten

Als Neophyten (griechisch für „Neupflanzen“) bezeichnet man Pflanzenarten, die seit der Neuzeit, d. h. ca. 1500 nach Christi Geburt, eingeführt wurden und werden. Diese botanischen Einwanderer gehören zu vielen verschiedenen Pflanzenfamilien. Sie besiedeln u. a. Straßenränder, stillgelegte Äcker, Industriebrachen oder Flächen, auf denen Gartenabfälle abgelagert wurden. Aber manche Arten dringen auch in naturnahe Lebensräume wie Flussniederungen, Wälder und Dünenlandschaften ein und verdrängen dort spezialisierte heimische Arten. In solchen Bereichen können Neophyten zum Problem für den Naturschutz werden, weil sie hier in Europa keine natürliche Feinde (Fressschädlinge oder Parasiten) haben und weil sie sich teilweise sehr schnell ausbreiten. Daher bezeichnet man sie auch als invasiv.

Zu den Neophyten, die in Neumünster häufig beobachtet werden können, gehören der Riesenbärenklau, das Indische Springkraut, der Japanische Staudenknöterich und die Späte Traubenkirsche. Die Arten werden bekämpft, um ihre weitere Ausbreitung zu verhindern.

Der Riesenbärenklau ist abgesehen von seiner hohen Vermehrungsrate (pro Pflanze werden mehrere Tausend Samen gebildet) noch aus einem weiteren Grund problematisch: sein Saft enthält giftige Substanzen (Furanocumarine). Diese entfalten im Kontakt mit unserer Haut unter Einfluss von Sonne phototoxische Wirkungen. Diese zeigen sch durch Rötung der Haut, Schwellungen und Blasenbildung. Aus diesem Grund wird der Riesenbärenklau auf städtischen Flächen konsequent bekämpft. Grundstückseigentümer werden gebeten, auf ihren Flächen ebenfalls gegen diese Pflanze vorzugehen.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen die untere Naturschutzbehörde gerne zur Verfügung.