Strategie und Maßnahmen

Die Ratsversammlung hatte am 17. Dezember 2019 beschlossen, dass in Neumünster bis zum Jahr 2035 die Klimaneutralität erreicht werden soll. Das bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt in Neumünster nur noch so viele Treibhausgas-Emissionen entstehen, wie durch natürliche Senken auch wieder aufgenommen werden können. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wird aktuell der Klimaplan 2035 erstellt, der neben dem Konzept auch einen konkreten Maßnahmenkatalog enthalten soll.

Kommunale Wärmeplanung

Die Stadt Neumünster hat mit der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung begonnen. Ziel ist es, Maßnahmen zu erarbeiten, mit denen das Stadtgebiet mit klimafreundlicher Wärme versorgt werden kann. 

Klimaplan Neumünster

Am 19.12.2023 hat die Ratsversammlung den Klimaplan Neumünster beschlossen. Mit seiner Umsetzung sollen die Stadtverwaltung und die städtischen Unternehmen bis 2035 und die Gesamtstadt im Zieljahr 2040 die Klimaneutralität erreichen. Unter enger Einbindung der lokalen Akteurinnen und Akteure wurde deshalb eine Gesamtstrategie zur Erreichung der Klimaneutralität erarbeitet. 

Die erste Teilveröffentlichung zum Klimaplan beinhaltet neben einer Bestandaufnahme die Analyse der vorhandenen Potenziale für erneuerbare Energien sowie die Berechnungen von Szenarien zur Erreichung der Klimaneutralität für Neumünster. Zudem wurden erste richtunsweisende Eckpunkte für Maßnahmen benannt. 

Integriertes Klimaschutzkonzept

Das Integrierte Klimaschutzkonzept (IKSK) der Stadt Neumünster wurde 2015 erarbeitet. 2019 beschloss die Ratsversammlung einen aktualisierten Maßnahmenkatalog. Die Erstellung wurde durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt gefördert. Das IKSK beinhaltet eine Bestandsanalyse der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr sowie deren jeweiligen Beitrag zu den CO2-Emissionen in Neumünster. Unter Beteiligung der Öffentlichkeit wurde eine Reihe von Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet, welche die Stadt zur Erreichung der im IKSK beschriebenen Potenziale umsetzen soll.

Aktuelle Maßnahmen und Projekte

Es werden verschiedene Maßnahmen aus dem IKSK und darüberhinaus umgesetzt, um Klimaschutz in Neumünster zu stärken und sich dem Ziel der Klimaneutralität 2035 zu nähern.

Gemeinsam mit der Süderelbe-Region und dem Landkreis Stade hat die Stadt Neumünster im Jahr 2023 das Reallabor "Betriebliches Mobilitätsmanagement"  gestartet. Das Reallabor soll teilnehmenden Unternehmen ein kostenloses Beratungsangebot bieten und ein Unternehmensnetzwerk aufbauen, um die Mobilität in Unternehmen effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Gemeinsam mit der Kreishandwerkerschaft wurde im Jahr 2022 das Netzwerk „Klimaberufe“ initiiert. Das Netzwerk möchte Jugendliche auf klimarelevante Berufe aufmerksam machen und für die gesellschaftliche Aufgabe Klimaschutz gewinnen.

Am 26. April 2023 startet die Energiekarawane in der Einfelder Finnenhaussiedlung. In diesem Projekt werden kostenfreie Energieberatungen zu Gebäuden im Projektgebiet angeboten.

Das Carsharing-Angebot in Neumünster ergänzt als klimabewusste Mobilitätsform den ÖPNV.

An zwei Schulen in Neumünster fanden im Jahr 2022 zweiteiligen Klima-Veranstaltung zu Auswirkungen der Klimakrise und Klimaschutz in der Ernährung statt.

Im März 2022 beschloss die Ratsversammlung, einen Klimabürgerrat als neue Form der Bürgerbeteiligung im Rahmen eines Modellprojekts einzurichten.

Schulen können starke Partner im Klimaschutz sein. Die Stadt Neumünster hat daher Anfang 2022 ein großes Energiesparprojekt gestartet.

Der Wärmeverbrauch in Gebäuden ist für einen Großteil der Treibhausgase ursächlich. Energetische Sanierungen mindern diese Klimaauswirkungen.

Seit 2013 rüstet die Stadt systematisch ihre Straßenbeleuchtung auf sparsame LED-Technik aus. Der Vorteil: LED-Leuchten sind deutlich langlebiger als die bisherigen Halogenleuchten und verbrauchen nur einen Bruchteil der Energie.

Neumünster betrachtet bei den Sanierungsmaßnahmen zunehmend komplette Stadtteile statt einzelner Gebäude. Im Quartier an der Stör wurde ein sogenanntes energetisches Quartierskonzept entwickelt.

Seit 2019 ist die Richtlinie für nachhaltige Beschaffung und Vergabe in Kraft. Damit soll erreicht werden, dass neben dem rein finanziellen Angebot auch Nachhaltigkeitsaspekte wie zum Beispiel Energieeffizienz (Lebenszykluskosten), Umweltschutz oder Arbeitsbediungen als ausschlaggebende Kriterien die Entscheidungen maßgeblich beeinflussen.

Im Jahr 2019 hat die Ratsversammlung in Neumünster den hier verlinkten Antrag angenommen und den Klimanotstand ausgerufen. Im Zuge dessen hat sich die Stadt Neumünster Leitlinien zur Bewertung der Klimarelevanz von Beschlussvorlagen auferlegt.