PCB-haltige Kondensatoren

Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind ein Sammelbegriff für eine Stoffgruppe von schwer abbaubaren, chlorierten aromatischen Verbindungen. PCB sind schwer entflammbar, plastifizierend, elektrisch nicht leitend und werden biologisch kaum abgebaut. PCB sind ferner extrem gesundheitsschädlich, reichern sich im Fettgewebe an und schädigen Leber, Milz und Nieren. Wegen ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften (u.a. nicht brennbar, hoher Siedepunkt, hohe Viskosität, thermische und chemische Stabilität) fanden PCB weltweit Anwendung z.B. als Isolier- und Kühlmittel oder Hydraulikflüssigkeit sowie als Weichmacher in Anstrichstoffen, Dichtungsmassen und Kunststoffen (z.B. Kabelummantelungen).

Bei der Verbrennung von PCB im Temperaturbereich 600 bis 900 °C entstehen Dioxine und Furane. Wegen der hohen Persistenz in der Umwelt und der starken Bioakkumulation sind PCBs schrittweise verboten worden. Seit 1986 dürfen sie auch nicht mehr in geschlossenen Systemen wie Transformatoren, Kondensatoren, Widerständen, Drosselspulen, hydraulischen Anlagen unter Tage verwendet werden. Die Produktion in Deutschland wurde 1982 eingestellt.

Kleinkondensatoren, die vor 1982 produziert wurden, können PCB enthalten. Derartige Kleinkondensatoren können in Waschmaschinen, Wäscheschleudern, Startern von Leuchtstofflampen und anderen elektrischen Geräten älterer Bauart vorhanden sein. Elektrische Geräte mit PCB-haltigen Kondensatoren müssen schadstoffentfrachtet werden. Nicht identifizierbare Kondensatoren müssen wie PCB-haltige behandelt werden.