Enten füttern

In der freien Natur leben an einem Gewässer normalerweise nur so viele Enten, wie Futter aus natürlichen Quellen vorhanden ist. Dieser Regelmechanismus ist auf vielen innerstädtischen Wasserflächen verloren gegangen. Vor allem ältere Menschen und Eltern mit Kindern füttern die "immer hungrigen" Enten. So werden zunächst weitere Enten und Möwen angelockt. Die Überbevölkerung der kleinen städtischen Gewässer bringt einen allgemeinen Stress für die Wasservögel mit sich, vor allem in der Brutsaison.
Das oft aus Übersättigung verschmähte oder das gefressene Brot als Kot düngen das Wasser auf. Als Folge vermehren sich Algen explosionsartig. Nach ihrer Blüte sterben sie ab, sinken zu Boden und die dort sich anschließenden sauerstoffzehrenden Faulungsprozesse bedrohen das biologische Gleichgewicht des Gewässers, da die Wasserorganismen den im Wasser gelösten Sauerstoff dringend zum Überleben brauchen. Bei der Zersetzung von 1,5 Kilogramm Brot wird der Sauerstoff aus 100 Kubikmetern Wasser verbraucht. In den Zonen ohne oder mit geringem Sauerstoffgehalt können sich vor allem im Sommer die sogenannten Botulismus-Bakterien entwickeln, die ein starkes Nervengift ausscheiden. Gründelnde Enten nehmen dieses Gift auf und sterben an Muskellähmung.

Das gut gemeinte Füttern der Tiere kehrt sich mittelfristig also ins Gegenteil um. Zuletzt profitieren auch die Ratten von dem Überangebot des ausgestreuten Brotes.

Deshalb: Seien Sie einsichtig und machen Schluss mit den Entenfütterungen!