VR Classics

Save the Date: 13. bis 16. Februar 2025

Die 74. VR CLASSICS in den Holstenhallen Neumünster finden vom 13. bis 16. Februar 2025 statt. Dann wird das Pferdeland Schleswig-Holstein erneut zum Hot-Spot der globalen Reitsport-Gemeinde. Die VR CLASSICS Neumünster sind eines der traditionsreichsten internationalen Turniere Europas. Seit 1987 ist der FEI Dressage World Cup ein fester Bestandteil des Events und damit die dienstälteste Station in der weltweit ausgetragenen Dressurserie. Ganze Generationen haben auch schon im Oval der Holstenhallen über den Hindernissen geglänzt. Der Große Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken gilt als der Klassiker schlechthin im Parcours und ist eines von insgesamt vier Weltranglisten-Springen.

2024: Zweiter Erfolg im Großen Preis für Philip Rüping

Ein besseres Ende hätten sich die Schleswig-Holsteiner für ihren Großen Preis 2024 nicht wünschen können. "Einer der ihren" siegte vor ausverkauftem Publikum in der internationalen Weltranglisten-Springprüfung mit zwei Umläufen über 1,55 Meter. Im Sattel des Balou du Rouet-Sohn Baloutaire PS blieb Philip Rüping zweimal fehlerfrei, seine Zeit von 34.71 Sekunden im zweiten Umlauf blieb unerreicht. Der zweite Platz ging an Hans-Dieter Dreher und Cous (0/35.46) vor Hilmar Meyer und Orion ter Doorn (0/36.47).

Philip Rüping wuchs in Schleswig-Holstein auf. Seine Familie verbindet sehr gute Erinnerungen mit dem Reitturnier-Klassiker des Nordens. Vater Dr. Michael Rüping wurde seinerzeit mit dem Schimmel Silbersee berühmt und siegte gleich zweimal in Neumünster: 1984 und 1985. Jetzt ist dies auch seinem Sohn gelungen: 2017 konnte Rüping seinen ersten Erfolg im Großen Preis verbuchen, damals saß er im Sattel von Clinta, 2024 gelang ihm das Kunststück mit dem 13-jährigen Hengst Baloutaire PS. “Ich muss sagen, es fühlt sich fast genauso schön an wie damals. Es gibt nichts Besseres, als den Großen Preis auf seinem Heimturnier zu gewinnen,” freute sich Rüping. Der Hengst aus der Zucht von Paul Schockemöhle startete aufgrund einer Verletzung erst mit neun Jahren im Top-Sport, ein Alter, in dem andere Pferde schon viele Jahre Erfahrung im Parcours gesammelt haben. “Es hat ihm nicht an Möglichkeiten und Fähigkeiten gefehlt. Er hat von Grund auf eine hohe Motivation im Parcours. Er hat schon im letzten Jahr sehr gute Runden gesprungen, aber heute war definitiv das i-Tüpfelchen seiner bisherigen Karriere, das hat er sich wirklich verdient. Ich bin sehr stolz auf ihn,” lobte Rüping den Oldenburger, der auch als Deckhengst vielversprechende Leistungen aufweisen kann.

Dreher wird ‘Rider of the Year’ –  Der Südbadener Hans-Dieter Dreher startete als zweiter Reiter im zweiten Umlauf. Mit dem Holsteiner Schimmelwallach Cous Cous legte er eine schnelle Zeit vor, bis Rüping und Baloutaire PS diese unterbieten konnten. Neben dem zweiten Platz im Großen Preis holte der Nationenpreisreiter auch den Titel ‘Rider of the Year’ in der 22. BEMER Riders Tour Saison. Die heutige Prüfung war zugleich die achte Wertungsprüfung der Tour und Dreher ging als Rankingspitze hervor.

Meyer mit Holsteiner Verbindung –  Für den Drittplatzierten Hilmar Meyer aus Morsum war die Platzierung im Großen Preis der größte Erfolg in Neumünster bisher und kam fast unerwartet: “Mein Pferd Orion ter Doorn ist zehn Jahre alt und noch sehr grün auf diesem Niveau. Er ist hier jeden Tag besser geworden und es war großartig, vor diesem Publikum reiten zu dürfen. Ich bin auch nicht mehr der Jüngste und ich bin mega stolz auf mein Pferd.” Seit November vergangenen Jahres trainiert der 60-jährige Nationenpreisreiter regelmäßig mit den Holsteiner Verbandshengsten und dem Elmshorner Bereiterteam.

Bestes Fazit der VR CLASSICS 2024 –  Aus Veranstaltersicht zog Francois Kasselmann eine positive Bilanz von den VR CLASSICS Neumünster 2024: “Das Fazit kann nicht besser sein. Der ganze Ablauf war hervorragend, jeder Tag ausverkauft, die Halle war immer voll und das Publikum phantastisch, wir können unseren Sport nicht besser verkaufen.” Sein Vater Ulli Kasselmann versäumte nicht, auch dem ganzen Team und zahlreichen Mitarbeitern zu danken, “die einen tollen Job machen!”

Ulf Paetau, Geschäftsführer des Presse- und Informationsdienstes der Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (PVR), unterstrich die Kontinuität, Verlässlichkeit und Partnerschaft zwischen Veranstaltung und Titelsponsor: “Ich bin gebürtiger Neumünsteraner und weiß, was Neumünster und Schleswig-Holstein können: Fachkundiges Publikum und fantastische Stimmung. Das ist für die Reiter großartig, aber für uns natürlich auch. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre und sind sicher, dass wir wieder tollen Springsport erleben dürfen. Allerherzlichsten Glückwunsch an Philip und an die anderen Platzierten. Wir freuen uns natürlich auch, dass ein fast Schleswig-Holsteiner Sieger geworden ist. Aber auch Hansi Dreher zum ‘Rider of the Year’ Titel. Herzlichen Glückwunsch. Wir freuen uns auf 2025.” (UR/pe&pa) 

2024: Blick zurück

Die Titelmusik der Kult-Serie "Das A-Team" ertönte zur Ehrenrunde und es hätte keinen passenderen Soundtrack geben können. Es war wahrlich ein klasse A-Team aus drei Amazonen, das das Championat 2024 von Neumünster unter sich ausmachte. Paweena Wernke und Nashville HR fanden den kürzesten und schnellsten Weg durch den Stechparcours. Ihre Zeit von 37.71 Sekunden war nicht zu schlagen. Cassandra Orschel (POL) und ihre Derby-Siegerin Dacara E sprangen auf den zweiten Platz (38.37). Clara Blau (Osnabrück) und Paul komplettierten das Podium mit einer weiteren fehlerfreien Runde in 40.02 Sekunden.

52 Paare begannen den ersten Umlauf der internationalen Weltranglisten-Springprüfung über 1,50 Meter, präsentiert von DEFENDER. Acht Kombinationen blieben fehlerfrei und qualifizierten sich für das Stechen. Morgens war Paweena Wernke noch von Bettina Schockemöhle beim Joggen auf der Straße zwischen Hotel und Veranstaltungshalle gespottet worden. Vier Pferde bei den VR CLASSICS am Start und zwischendurch noch etwas Cardio-Training, das hält fit und ist vielleicht das Geheimnis hinter Wernkes Erfolg, mit dem sie selbst am wenigsten gerechnet hat. “Bis vor eineinhalb Jahren bin ich ja auch eher im Lager der jungen Pferde zuhause gewesen. Dann hatte ich das große Glück, dass ich Nashville von meinem Mann Jan übernehmen durfte. Tatsächlich muss ich sagen, dass die Marschroute heute vorgegeben war: Entweder versuche ich das und es klappt, oder es geht halt in die Buckse,” verriet eine erleichterte und glückliche Wernke bei der anschließenden Pressekonferenz. Mit dem Oldenburger Nintender-Sohn Nashville HR verbindet die in Holdorf beheimatete Springreiterin eine enge Bindung. Ende 2019 überlebte der Wallach eine schwere OP, wurde von Wernke gesund gepflegt. Das schweißt zusammen. “Er zeichnet sich durch einen wahnsinnigen Kampfgeist aus. Ich glaube, ich habe selten Pferde gesehen, die so viel Blut und so viel Motivation haben, auch etwas zu Ende zu bringen. Und was ich sagen muss, er ist ein echter Kumpel,” beschrieb Wernke ihr Top-Pferd.

Mal gucken, was kommt –  Für die in Schleswig-Holstein beheimatete Cassandra Oschel ist Neumünster ein zweites Zuhause, sie wohnt nur eine halbe Stunde entfernt: “Ich glaube, nach so einem Tag kann man sich nur freuen. Ich bin auch ein halbe Stunde von hier groß geworden. Viele meiner Freunde, die mich schon sehr lange kennen, kommen immer hier her, unterstützen das Ganze und freuen sich dann immer, mich zu sehen. Ich freue mich riesig, dass ich da heute Zweite war.” Die drittplatzierte Clara Blau freute sich riesig über ihre Nullrunde und den unerwarteten Erfolg. Sie steht neben der Siegerin im Stallzelt und hatten vor der Prüfung noch über ihre heutigen Pläne gescherzt.

Der Kannan-Sohn Kandido, im Besitz von Richard und Andreas Theurer und geritten von Josch Löhden, erhielt den Sonderehrenpreis für das jüngste, bestplatzierte Pferd, gegeben von Claas Bordesholm. Karina Kärcher repräsentierte den Prüfungssponsor und war glücklich mit dem spannenden Verlauf des Stechens und dem Damen-Trio auf dem Podium: “Es ist immer so, man überlegt sich, wie wird die Prüfung wohl ausgehen und dass es jetzt so weiblich besetzt war, finden wir natürlich auch klasse und unterstützen das auch.”

(UR/pe&pa)

Die Niederländerin Emmelie Scholtens reiste mit zwei Zielen nach Neumünster: Einmal an der FEI Dressage World Cup Qualifikation in Schleswig-Holsteins Holstenhallen teilzunehmen und ein besseres Ergebnis zu erzielen als bei ihrem letzten Start in der Weltcup-Etappe von Amsterdam. Beide Ziele konnte die 1985 in Groningen geborene Dressurreiterin 2024 erreichen. Mit dem Apache-Sohn Indian Rock gewann sie mit 73.456 Prozent den CDI-W Grand Prix, Preis von Madeleine Winter-Schulze & Familie Schwiebert, Helenenhof. Die Freude darüber stand ihr ins Gesicht geschrieben: “Ich war wirklich motiviert, heute eine bessere Prüfung zu machen und ich denke, das haben wir geschafft. Das ist mein erstes Mal hier und Indian Rock kommt mit der Atmosphäre gut zurecht. Deshalb habe ich ihn mit nach Neumünster genommen. Für manche Pferde kann das sehr schwierig sein, aber er hat es wirklich sehr genossen. Das Publikum ist sehr enthusiastisch, die Leute geben einem ein gutes Gefühl bevor man anfängt und das ist wirklich schön.” Scholtens lobte ihren in 2005 geborenen KWPN-Hengst, an dem sie, wie sie sagt, “alles mag!”

Bestergebnis für Pauluis –  Rang zwei ging an die Belgierin Larissa Pauluis und Flambeau mit einem neuen persönlichen Bestergebnis von 73.283 Prozent. Flambeau habe sich im letzten Monat sehr verbessert erzählte Pauluis, “Das Wichtigste für dieses Pferd ist, dass es sein Vertrauen behält und bei mir bleibt. Denn manchmal ist er ein bisschen emotional, aber er mag auch das Publikum und ist hier wirklich motiviert.”

Rath bester Deutscher –  Bestes deutsches Starterpaar war der im FEI World Cup Ranking auf dem sechsten Platz liegende Matthias Alexander Rath (Kronberg i. Ts.) und Destacado FRH. 73.217 Prozent vergab die Jury für ihre Vorstellung. Für den in Lübeck geborenen Dressurreiter war die Rückkehr nach Neumünster in die alte Heimat etwas Besonderes: “Am Donnerstag bin ich an meiner alten Schule und der Bushaltestelle vorbeigekommen, von der ich zehn Jahre lang zur Schule gefahren bin. Ich habe hier 16 oder 17 Jahre lang gelebt. Natürlich ist es ein bisschen wie nach Hause kommen. Jetzt nach 14 Jahren hat es für mich wieder gepasst, hier auch zu reiten. Die Atmosphäre ist super und wie die anderen schon sagten, es ist immer schön für die Reiter, wenn das Publikum mitgeht.”

Live-Fans wichtig für den Sport –  “Es war nicht einfach heute einen Sieger zu finden,” beschrieb Chefrichter Henning Lehrmann die knappe Entscheidung zwischen den ersten vier Paaren. “Insgesamt hatten wir viele gute Teilnehmer, und es war ein solides Niveau. Das kann man an den Ergebnissen sehen. Es war nicht so einfach, einen klaren Spitzenreiter zu finden, weil jeder einen anderen Sieger hatte. Aber wenn man viele Reiter hat, die um die 73 Porzent liegen, dann ist der Standard natürlich gut.” Sein Kollege Dr. Hans-Christian Matthiesen (DEN) pflichtete ihm bei und lobte die Turnierveranstalter: “Sie schaffen es Jahr für Jahr, eine fantastische Show auf die Beine zu stellen – besonders in der heutigen Zeit, in der es vor allem im Internet Kritik an unserem Sport gibt. Es ist daher wunderbar, eine Halle wie diese zu haben, in der wir die Unterstützung von den tatsächlichen Live-Fans bekommen. Das zeigt wirklich, dass es noch viel Interesse und gute Absichten in diesem Sport gibt.”

2016 gewann Nachwuchsstar Teike Carstensen schon einmal das Championat der Pferdestadt Neumünster, damals in der Altersklasse der Junioren und Jungen Reiter. Acht Jahre später sicherte sich die Reiterin aus Sollwittfeld auch den Titel bei den Senioren. Ihr Partner der Springprüfung mit Stechen über 1,40 Meter war der Holsteiner Wallach Capricioso VA v. Clarimo, in dessen Sattel sie tatsächlich erst seit zwei Wochen sitzt. “Ich habe ihn früher schon mal geritten, aber dann hat mein Bruder Tjade ihn übernommen. Jetzt für dieses Turnier hat er Mitch von mir bekommen, den er hier in der großen Tour startet, und ich durfte Capricioso ausleihen. Ich glaube, ich habe einen guten Tausch gemacht,” grinste Carstensen verschmitzt. In 31.68 Sekunden flog das Paar fehlerfrei durch den Stechparcours, für das sich neun Reiter qualifiziert hatten. Carstensen und Capricioso VA waren das letztes Paar: “Mein Freund und alle Jungs meinten, ‘Du schaffst auch Sprung eins und zwei mit sieben Galoppsprüngen‘. In der Runde dachte ich, ‘Hu der läuft weg, der zweite Sprung’, aber dann hat es ja doch geklappt. Und das es dann bis zum Sieg gereicht hat, hätte ich niemals gedacht.”

Das internationale Eröffnungsspringen über 1,45 Meter, der Preis der Turnier- & Reitsportgemeinschaft Holstenhalle Neumünster e.V, ging an Patrick Bölle aus Ahlhorn und seine für ihre flotten Runden bekannte Stakkato-Tochter Susanne. Sie beendeten den Parcours in fehlerfreien 54.19 Sekunden und ließen das zeitplatzierte Paar Daniel Lahmann und Monty Python de l’Amitie mit 56.11 Sekunden deutlich hinter sich.
Rang drei ging an den erst 18-jährigen Mathies Rüder mit For Freedom EKT. “Eigentlich habe ich nicht viel gemacht", sagte Bölle zu seinem Ritt. “Susanne ist sehr grundschnell. Ich habe sie ein bisschen laufen lassen, wie sie das gerne hat. Und ja, es hat gereicht zum Ende. Die Zuschauer machen natürlich richtig gut mit und deswegen motiviert einen das nochmal ein bisschen extra.”
Platz vier ging an Clara Blau, die als beste Springreiterin den Designer Outlet Neumünster-Sonderpreis entgegennehmen durfte: “Ich bin superglücklich mit meiner Stute. Lavinia ist noch nicht so lange auf dem Niveau unterwegs und kennt auch solche Arenen eigentlich nicht. Dass sie sich so toll verhält, hätte ich nie gedacht und ich bin unglaublich stolz auf sie. Ich war total überrascht, den Sonderpreis zu gewinnen und habe mich total gefreut. Das ist fast so schön wie zu gewinnen.”

(UR/pe&pa) 

Er ist sehr schlau, leicht zu sitzen und leicht zu reiten. Er ist einfach ein Schatz.” Reitmeisterin Ingrid Klimke, die bei den VR CLASSICS 2024 in der Vielseitigkeit und in der Dressur startete, strahlte über das ganze Gesicht nach ihrem Sieg mit SAP Freudentänzer im Preis der Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung, der Qualifikation zum Championat der Pferdestadt Neumünster der Dressurreiter. Der Hengst gewann den nationalen Grand Prix mit Weile, 73.300 Prozent lautete das Ergebnis in der Prüfung, die mit vielen Highlights gespickt war und schon mehr Routine vorspiegelte, als der Franziskus-Sohn eigentlich besitzt. Erst im Dezember war der fast schwarze Schönling im Nachwuchs-Grand Prix, dem Louisdor-Preis Finale in der Frankfurter Festhalle platziert gewesen. Heute zeigte er seine Aufregung lediglich im Schritt: “Immer wenn ich ihn vorlassen wollte, wollte er hochschauen und gucken, wo die Zuschauer sind,” erklärte Klimke. “Er muss jetzt erstmal reinwachsen, Sonntag ist sein erster Spezial. Ich weiß, dass er sich konstant immer weiter verbessern wird, weil es eigentlich nur darum geht, wie er es richtig machen kann. Er will es richtig machen, er will alles lernen. Jetzt muss ich ruhig bleiben und ihm Schritt für Schritt zeigen, wie ich es gerne haben möchte und dann wird er auf dem Viereck sicher immer besser werden.” 

Erstmalig ist Juliane Brunkhorst mit je einem Pferd in allen drei Dressurtouren bei den VR CLASSICS Neumünster vertreten und ein besseres Fazit könnte die Hamburger Reiterin nach den ersten drei Runden im Viereck nicht ziehen. Mit ihrem erst achtjährigen Nachwuchsstar Diamante Negro von DeLorean gewann sie beide Prüfungen der CDI1 Tour. Zum Sieg im gestrigen Prix St. Georges, Preis des Fritz Laabs Bürgerwindpark, gesellte sich heute noch ein Spitzenergebnis von 77,225 Prozent in der Intermediaire I Kür mit Musik, Preis des Hof Etzer Heide, hinzu “Diamante Negro hat wirklich einen super Job gemacht. Er hat diese Hallen, diese Atmosphäre noch nie vorher kennengelernt. Er war so konzentriert und hat so abgeliefert — als wäre er schon jahrelang im Geschäft,” schwärmte sie im Anschluss. Mit dem Fürst Romancier-Sohn Fürst Enno ritt Brunkhorst auf den zweiten Platz und 71,000 Prozent im Grand Prix.

 

2023: Schwedischer Triumpf im Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken

Es ist eine große und eine schöne Sache, den Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken zu gewinnen und die Zufriedenheit darüber merkte man Schwedens legendärem Springreiter Rolf-Göran Bengtsson an. “Ich bin ziemlich genau 20 Jahre hier in Holstein und man kann das schon als Heimsieg bezeichnen – erst recht mit einem Holsteiner Hengst.” Der elf Jahre alte Schimmelhengst Zuccero bescherte dem in Oelixdorf beheimateten Schweden den Sieg in der mit 52.600 Euro dotierten, prestigeträchtigsten Springprüfung der VR CLASSICS.

Einen Erfolg, den das Publikum in der ausverkauften Holstenhalle freudig begrüßte. Bengtsson hofft nun, dass der Hengst, der dem Holsteiner Verband gehört, noch recht lange in seinem Sportstall bleibt. Platz zwei ging an einen Niederländer, der – was Medaillen bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften anbelangt – auf ähnlich hohem Level reitet wie der Sieger. Jur Vrieling jumpte mit Comme-Laude W auf den zweiten Rang und scherzte herum. “Gleich nach dem Gold bei der Europameisterschaft hat sich Zirocco Blue hier in Deutschland vermehrt und nun sind wir hinter Rolf Zweiter”, lachte Vrieling. Sein einstiges Spitzenpferd Zirocco Blue ist der Vater des Siegerpferdes Zuccero.

Eine sehr emotionale Sache war Platz drei im Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken für Alexander Housen aus Belgien. Erst vor 14 Tagen erhielt der Belgier die Starterlaubnis und trat erstmals auf Drei-Sterne-Niveau mit der Stute Cassandra HSP an: “Sie ist sehr gut gesprungen und wir waren anfangs nur beteiligt an dem Pferd, mein Vater hat dem Mitbesitzer erst im Dezember den Anteil abgekauft und nun gehört sie uns.” Ein ganz außergewöhnliches und großartiges Turnier seien die VR CLASSICS. Dieses Kompliment richteten sowohl Vrieling, als auch Housen an die Veranstalter.

Den Sieg im Großen Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken hat Janne Friederike Meyer-Zimmermann noch auf ihrer “Bucket-List”, wie sie lachend versicherte. Ein einziger Abwurf am letzten Hindernis für Meyer-Zimmermann und Messi van`t Ruytershof verhinderte eine Top-Platzierung – den Titel des “Rider of the Year” als Gesamtsiegerin der BEMER Riders Tour gewann die Amazone nach acht internationalen Etappen in vier verschiedenen Ländern und auch dank zweier Etappensiege dennoch souverän vor Sophie Hinners (Pfungstadt) und Mathias Norheden Johanssen (Dänemark).

“Großartiger Sport” – Volksbanken Raiffeisenbanken und Veranstalter zufrieden
Sowohl Uwe Augustin, Sprecher der Volksbanken Raiffeisenbanken, als auch Turnierchef Francois Kasselmann unterstrichen die Qualität der Veranstaltung. “Wir merken zudem immer, welche Begehrlichkeit das Turnier erweckt”, so Augustin, “und wir sind sehr nachhaltig mit dem Reitsport verbunden und spüren auch deutlich an der Nachfrage, dass es diese große Begehrlichkeit gibt.” Fantastischen Sport attestierte Francois Kasselmann den Reiterinnen und Reitern. Das sorge für Vorfreude auf das Jahr 2024. Dann finden die VR CLASSICS vom 15. bis 18. Februar statt. Den Top-Drei des Großen Preises der Volksbanken Raiffeisenbanken, die staunend auf die wertvollen Audi-PKW der BEMER Riders Tour Sieger schauten, empfahl Francois Kasselmann vergnügt den Start bei Horses & Dreams meets Sweden auf dem Hof Kasselmann vom 19. - 23. April 2023. Dort beginnt die nächste Saison der BEMER Riders Tour.

10 CSI3* - Int. Weltranglisten-Springprüfung mit 2 Umläufen -  Großer Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken - Finaletappe der BEMER Riders Tour
1. Rolf-Göran Bengtsson (SWE) auf Zuccero *0.00 / 38.06
2. Jur Vrieling (NED) auf Comme-Laude W *0.00 / 38.11
3. Alexander Housen (BEL) auf Cassandra HSP *0.00 / 39.40
4. Ulrich Hensel (Ortenberg/PSV Breitenhaide-Ortenberg) auf Europa H *0.00 / 42.57
5. Philipp Schulze Topphoff (Havixbeck/RFV Roxel e.V.) auf Clemens de la Lande *4.00 / 37.20
6. Karin Martinsen (SWE) auf PB Portofino *4.00 / 38.01
 
13 CSI-YH1* - Int. Zwei-Phasen-Springprüfung (1.40m/1.45m), Finale Theurer Trucks 2Go Youngster Cup
1. Maren Hoffmann (Murr/RFV HLG Neustadt e.V.) auf Feine 39 *0.00 / 25.16
2. Hannes Ahlmann (Reher/RuFV Hanerau-Hademarschen u.Umg.eV) auf Coquetto *0.00 / 25.55
3. Patrick Bölle (Großenkneten/RV Ahlhorn e.V.) auf Ziroccocorte OLD *0.00 / 29.67
4. Andreas Erni (Breitenburg/SUI) auf Dark Boy PS *0.00 / 30.65
5. Cassandra Orschel (Sehestedt/POL) auf Eldorado 164 *0.00 / 31.30
6. Markus Renzel (Oer-Erkenschwick/Ländl.ZRFV Marl e.V.) auf Pikeur Lemar *0.00 / 32.65

2022: Weltcup-Sieg für Jessica von Bredow-Werndl

Fast genau zwei Jahre nach ihrem Triumph mit TSF Dalera BB in den Holstenhallen wiederholte Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) 2022 den Triumph im FEI Dressage World Cup in Neumünster. Die gerade 36 Jahre junge Doppel-Olympiasiegerin sicherte sich mit TSF Dalera BB mit 90,61 Prozent den Sieg bei der 5. Qualifikation zum FEI Dressage World Cup im Preis der VR Bank zwischen den Meeren und bedankte sich herzlich bei VR Bank-Vorstand Dirk Dejewski: “Ich möchte mich gern im Namen aller Reiterinnen und Reiter bedanken, denn es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass Sponsoren unter doch solch schwierigen Bedingungen so eine Chance möglich machen.”
“Mächtig Eindruck” hinterließen auch die wenigen hundert Zuschauer und Zuschauerinnen, die kurzfristig die Chance erhielten, live vor Ort dabei zu sein nach der Lockerung der Coronaregeln für Indoor-Veranstaltungen. “Das war sofort zu spüren”, so die Siegerin, “es war so eine knisternde, elektrisierte Atmosphäre.” Und nicht nur das. Nach jedem Ritt in der Grand Prix Kür feierte das Publikum Pferd und Reiter/-in lautstark. Erstmals erlebte Cathrine Dufour aus Dänemark das Neumünster-Flair. Die Bronzemedaillengewinnerin der EM und ihre Teamkollegin Nanna Skodberg Merrald, die sich bereits seit dem fünften Lebensjahr kennen, belegten die Plätze zwei und drei in der Qualifikation des FEI Dressage World Cup. Riesenjubel begleitete auch Kristy Oatley und Du Soleil aus der Bahn. Das Paar startet zwar für Australien, tatsächlich ist Oatley aber seit Jahrzehnten Wahl-Schleswig-Holsteinerin und damit “Lokalmatadorin”. Sie wurde Siebte in der Weltcup-Qualifikation.
Dufour beeindruckt
“Ich wollte schon häufiger hierher, aber nicht jedes Pferd arrangiert sich mit so einer Arena”, so Dufour, “mit Vamos Amigos habe ich mich getraut und ich bin sehr sehr zufrieden mit ihm.” Ab sofort zähle sie zu den VR CLASSICS-Fans. Isabell Werth (Rheinberg) pilotierte ihren etwas aufgeregten DSP Quantaz in aller Ruhe durch die Kür, klopfte dem 12-Jährigen zwischendurch den Hals und ließ ihn nach der Grussvorstellung ausgiebig das Publikum begucken. Der Quaterback-Sohn soll wieder Turnier- und Prüfungsroutine bekommen, für das Weltcup-Finale in Leipzig ist die Finalsiegerin 2019 ohnehin gesetzt.
Riesenpech hatten Helen Langehanenberg (Billerbeck) und Benjamin Werndl (Aubenhausen) aus dem deutschen Olympiakader. Erst zeigte Langehanenbergs Stute Annabelle Anzeichen von Lahmheit, dann fiel auch Famoso OLD von Werndl aus. Beide verzichteten sofort auf den Start. Langehanenberg: “Ich glaube, es ist nix Ernstes, aber das wollen wir erstmal genau abklären.” Werndl konnte zuvor mit Discover die Intermediaire-Prüfung – FUNDIS Reitsport Preis – in der internationalen kleinen Tour gewinnen.

2 CDI1* – Intermediaire I – FUNDIS Reitsport Preis
1. Benjamin Werndl (Tuntenhausen) auf Discover 7 758.50
2. Helen Langehanenberg (Billerbeck) auf Daniela 133 743.50
3. Helena Schmitz-Morkramer (Hamburg) auf DSP Lifestyle 733.50
4. Tayla Desmet (AUS) auf Zaubermaus 709.50
5. Young Shik Hwang (KOR) auf Bluebarry Dream 693.00
6. Stefan Hollanders (BEL) auf Loriston 689.50

4 CDI-W – FEI Grand Prix Kür mit Musik – FEI Dressage World Cup – Preis der VR Bank zwischen den Meeren
1. Jessica von Bredow-Werndl (Tuntenhausen) auf TSF Dalera BB 1812.30
2. Cathrine Dufour (DEN) auf Vamos Amigos 1734.50
3. Nanna Skodborg Merrald (DEN) auf Atterupgaards Orthilia 1689.60
4. Carina Cassøe Krüth (DEN) auf Heiline's Danciera 1673.40
5. Isabell Werth (Rheinberg) auf DSP Quantaz 1652.80
6. Patrik Kittel (Dülmen/SWE) auf Blue Hors Zepter 1626.50

Impressionen vergangener Veranstaltungen