Verkehrskonzept Innenstadt

Die Ratsversammlung hat in ihrer Sitzung vom 19. März 2013 den Beschluss zum Verkehrskonzept Innenstadt, Teil Kfz-Verkehr, gefasst. Das Ziel einer Verkehrsberuhigung des Großfleckens sollte entweder als „weiche“ Verkehrsberuhigung (Variante 1) oder als „konsequente“ Verkehrsberuhigung (Variante 2) erreicht werden. Des Weiteren wurde beschlossen, dass die „konsequente“ Verkehrsberuhigung in Form eines Durchfahrtsverbotes am Großflecken im Rahmen eines Verkehrsversuches getestet werden soll. Anschließend sollte die Entscheidung über die umzusetzende Variante durch einen Bürgerentscheid getroffen werden.

Der Verkehrsversuch war auf eine Dauer von sechs Monaten angelegt und startete am 15.Juli 2013. Auf Grund der Baustellensituation und der vom Einzelhandel beklagten Umsatzrückgänge hat die Ratsversammlung mit Beschluss vom 05. November 2013 den Verkehrsversuch mit sofortiger Wirkung abgebrochen.

Der Verkehrsversuch wurde hinsichtlich seiner verkehrlichen Auswirkungen auf den Großflecken, die im Umfeld befindlichen Nebenstraßen sowie den Stadtring anhand zahlreicher Verkehrserhebungen untersucht. Die Ergebnisse und Auswertungen sind in einem Erläuterungsbericht zusammengefasst worden.

Die Entscheidung über die umzusetzende Variante wurde durch einen Bürgerentscheid am 25. Mai 2014 getroffen. Die Frage des Bürgerentscheides lautete:

„Sind Sie dafür, den Großflecken von Durchgangsverkehr freizuhalten?“

15.633 Abstimmungsberechtigte (56,6 Prozent) haben sich gegen eine Sperrung des Großfleckens für den Durchgangsverkehr ausgesprochen.

12.007 Abstimmungsberechtigte (43,4 Prozent) haben sich für eine Sperrung des Großfleckens für den Durchgangsverkehr ausgesprochen.

64.000 Bürgerinnen und Bürger waren abstimmungsberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,4 Prozent.

Durch die mehrheitliche Ablehnung eines Durchfahrtverbotes am Großflecken (Variante 2) soll nun die „weiche“ Verkehrsberuhigung (Variante 1) realisiert werden. Dazu hat die Verwaltung ein Konzept zur Umsetzung erarbeitet, das am 27.11.2014 durch den Bau-, Planungs- und Umweltsauschuss beschlossen wurde.

Die angestrebte „weiche“ Verkehrsberuhigung, d.h. eine höhere Verträglichkeit des Kfz-Verkehrs bei gleichzeitiger Durchfahrbarkeit des Großfleckens, soll im Wesentlichen durch das Erreichen von verträglichen Fahrgeschwindigkeiten realisiert werden. Diese sollen auf Grund der sehr hohen Fußgängerfrequenz überwiegend im Bereich bis maximal 20 km/h liegen.

Eine spürbare Reduzierung des Aufkommens an Durchgangsverkehr ist durch die geplanten Maßnahmen nicht zu erwarten. Das heißt in der Folge, dass auch zukünftig von einem Verkehrsaufkommen von ca. 12.000 Kfz/24 Std. auszugehen ist. Umso entscheidender wird für eine Verkehrsberuhigung sein, ein niedriges Geschwindigkeitsniveau dauerhaft zu erreichen, um so ein weitgehend verträgliches und konfliktfreies Neben- und Miteinander von Kfz-Verkehr und Fußgänger zu erreichen. Auch lassen sich die Lärmemissionen durch geringe Fahrgeschwindigkeiten wahrnehmbar reduzieren, was sich wiederum positiv auf die Aufenthaltsqualität auswirkt.

Folgende Maßnahmen sind umgesetzt worden:

  • Beibehaltung der bestehenden Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h am Großflecken
  • Durchsetzung der geltenden Geschwindigkeitsregelung
  • Ausbau des Knotens Kuhberg/Am Teich/Christianstraße (Gänsemarkt)

Die bauliche Herstellung von vier Fahrbahnaufpflasterungen, um die Querung für Fußgänger zu erleichtern, wurde zunächst zurückgestellt und wird im Rahmen der Großflecken-Planung mit berücksichtigt.

Zwei weitere Maßnahmen sind von Bedeutung:

  • Optimierung des Stadtringes
    Auf Basis der Analyse der aktuellen Verkehrsströme und der Prognose des Verkehrsaufkommens 2025 fand 2013 eine umfassende Überarbeitung der Signalprogramme der Ringknoten statt. Damit sind die Signalprogramme der Ringknoten auf das vorhandene und prognostizierte Verkehrsaufkommen ausgerichtet. Dabei wurden damals bekannte verkehrswirksame Entwicklungen, wie die zwischenzeitlich realisierte Holsten-Galerie, berücksichtigt.
  • Dynamisches Parkleitsystem
    Ende des Jahres 2013 wurde das bestehende statistische Parkleitsystem neu strukturiert und für den Parksuchverkehr vereinfacht. Wesentlicher Bestandteil war die Reduzierung von drei auf zwei Parkzonen unter Berücksichtigung des bestehenden Straßennetzes sowie eine Umbenennung der Parkzonen in „Zentrum Süd“ und „Zentrum Nord“. Dadurch konnte insbesondere für den auswärtigen, ortsunkundigen Besucher die Orientierung wesentlich erleichtert werden.
    In der zweiten Ausbaustufe im Jahr 2015 wurde die „ParkLeitRoute“ mit dynamischen Anzeigen der Anzahl der freien Parkplätze ausgestattet. In das Parkleitsystem sind insgesamt 2900 Parkplätze eingebunden, davon fünf Parkplätze mit 1800 Stellplätzen mit dynamischen Anzeigen. Weitere neun Parkplätze mit 1100 Stellplätzen werden statisch ausgewiesen.

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