Gefährdung und Abhilfe – Oberflächenwasser

Wasser kann regelrecht mit der Tür ins Haus fallen, denn es dringt durch Kellereingänge, aber auch durch tiefliegende Garageneinfahrten, Fenster, Treppen, Lichtschächte und Wanddurchbrüche für Leitungen ein. Doch auch von oben verschafft es sich Zutritt – etwa über Schäden am Dach oder eine verstopfte Regenrinne. In einem solchen Fall kann das mitunter kostspielige Konsequenzen haben: Souterrainwohnungen und Kellerräume können durch Überflutung und Feuchte unbewohnbar beziehungsweise unbenutzbar werden. Auch zerstört das unliebsame Nass persönliche Gegenstände und schädigt nicht selten die Gebäudesubstanz nachhaltig durch Schimmelpilzbildung.

Aufkantungen, Abdichtungen & Co.

Das verbirgt sich hinter all diesen Begriffen, die Ihnen zu mehr Sicherheit bei Starkregen und Hochwasser verhelfen.

Zugänge zum Haus können durch den nachträglichen Einsatz von Stufen oder Schwellen angehoben werden. Genauso lassen sich die Oberkanten von Lichtschächten mit einer Aufkantung um bis zu 30 cm erhöhen, so dass ein deutlicher Abstand zur gefährlichen Geländeoberkante entsteht. Einen zusätzlichen Schutz vor Regenwasser von oben bietet ein Dach über Kellerabgängen und Schächten.

Sie sind einfach anzulegen und dennoch höchst effektiv, wenn es darum geht, Regenwasser von der Straße oder von Nachbargrundstücken fern zu halten: Mauern oder kleine Erdwälle, mit denen sich das eigene Grundstück einfassen lässt. Eines gilt es dabei allerdings unbedingt zu beachten, wenn man selbst tätig werden will. Zwischen einer Bodenschwelle mit einer Neigung von mehr als zehn Prozent und der öffentlichen Verkehrsfläche müssen in der Regel mindestens zwei Meter liegen, um die Verkehrssicherheit nicht zu gefährden. Was zusätzlich zu berücksichtigen ist: Durch diese Maßnahme wird die Barrierefreiheit beim Zutritt unumgänglich beeinträchtigt.

Gebäudeeingänge lassen sich aber auch anders abdichten – nämlich mit sogenannten „Schotts“. Dabei erhalten tiefliegende Türen und Fenster sowie Lichtschächte passgenau zugeschnittene Einsätze mit Profildichtungen. Diese verschließen die Öffnungen druckwasserdicht. Bevor Sie sich aber für fest installierte Abdichtungen entscheiden, muss sichergestellt sein, dass Ihr Gebäude stabil steht und über eine wasserbeständige Außenhülle verfügt. Übrigens: Leitungsdurchführungen durch die Wand zur Wasser- und Gasversorgung, für Elektronik, TV, Telefon, Entwässerung, Lüftung und Heizung können Sie auch nachträglich wasserdicht machen. Die Zwischenräume lassen sich unkompliziert mit Dichtungsmaterial verschließen.

Wer seine Eingänge und Zufahrten zum Grundstück oder zur Tiefgarage nicht dauerhaft, sondern nur bei Bedarf schützen möchte, der greift auf transportable Barrieresysteme zurück. Diese können innerhalb weniger Minuten aufgebaut werden, um Türen, Tore und Wege vor Wasser abzuschirmen. Für Fenster gibt es mobile Klappen mit Dichtung, die von innen oder außen im Rahmen montiert werden. Dieser sollte natürlich ebenfalls abgedichtet sein. Die Klappen können im Fenster verbleiben und lassen sich im Falle von Starkregen per Hand verschließen.

Achtung: Mobile Schutzelemente müssen im Fall der Fälle allerdings erst aufgebaut werden – stellen Sie sicher, dass hiermit vertrautes Personal anwesend ist.

Bei ausreichendem Platz und geeigneten Bodenverhältnissen kann Niederschlagswasser in eine eigens angelegte Versickerungsmulde oder Versickerungsrigole geleitet werden, wo es versickern bzw. zurückgehalten werden kann. Dies entlastet die Kanalisation insbesondere bei Starkregenereignissen und senkt darüber hinaus Ihre Niederschlagswassergebühren!

Gründächer sind nicht nur aus ökologischen Gründen ein Gewinn, sie helfen auch bei starken Regengüssen: Ein bepflanztes Dach speichert Wasser und puffert so die Abflussspitzen bei starken Niederschlägen ab. Außerdem kann es dazu beitragen, dass sich das Gebäude an heißen Tagen nicht so schnell aufheizt. Abfließendes Wasser kann außerdem in unterirdischen Zisternen gesammelt und über separate Leitungen für die Gartenbewässerung und Toilettenspülung oder auch als Wasch- und Putzwasser genutzt werden. Das senkt den Verbrauch von Frischwasser im Haushalt um bis zu 40 Prozent und verringert die Niederschlagswassergebühr.

Wer hilft bei der Umsetzung?

Aufkantungen, Bodenschwellen und Grundstückseinfassungen werden von unterschiedlichen Betrieben angeboten. Kontaktieren Sie Maurerfirmen, Straßenbau- oder Garten- und Landschaftsbaubetriebe, um den richtigen Dienstleister zu finden. Im Zweifel ist es ratsam, bereits vertraute Firmen im Baugewerbe anzusprechen. Entsiegelungsmaßnahmen und der Bau von Versickerungsmöglichkeiten rund um das eigene Haus lassen sich mitunter auch selbstständig durchführen. Bei der Beschaffung geeigneter Materialien und Pläne können Ihnen Garten- sowie Landschaftsbaubetriebe weiterhelfen. Mobile Schutzsysteme werden meist von Spezialfirmen geliefert und installiert. Hier lohnt sich eine Recherche nach den konkret gewünschten Maßnahmen am Gebäude.