Fledermäuse

Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Sie fangen ihre Beute – in der Hauptsache fliegende Insekten, wovon Mücken einen großen Teil ausmachen – mit Hilfe eines Ultraschall-Ortungssystems. In Deutschland kommen 25 verschiedene Arten vor, davon sind 11 Arten in Neumünster nachgewiesen worden.

Fledermäuse werden nach ihren bevorzugten Sommerquartieren in „Hausfledermäuse“ und „Waldfledermäuse“ eingeteilt. Die sogenannten Hausfledermäuse nutzen als Quartiere Spalten und andere Hohlräume an Gebäuden, z. B. hinter Fensterläden, hinter Blechummantelungen von Flachdächern oder auf Dachböden. Waldfledermäuse suchen Zuflucht in geeigneten Baumhöhlen und hinter abgeplatzter Rinde von Bäumen.

Alle heimischen Fledermausarten gehören zu den streng geschützten Arten gemäß § 44 Bundesnaturschutzgesetz. Ihre Bestände sind aus diversen Gründen stark zurückgegangen: durch den Rückgang von Insekten wurde ihr Nahrungsangebot erheblich reduziert und durch intensive Waldbewirtschaftung sind Höhlenbäume selten geworden. Darüber hinaus führen Maßnahmen zur wärmetechnischen Sanierung von Gebäuden dazu, dass die Einflugmöglichkeiten für Fledermäuse verschlossen werden.

Dazu kommt, dass Fledermäuse im Verlauf des Jahres viele verschiedene Lebensräume und Quartiere benötigen: Jagdbiotope mit Insekten als Beutetieren, Wochenstuben, in denen sie ihre Jungen aufziehen können, Schlafplätze für den Tag, Überwinterungsbiotope, die frostfrei sind und in denen sie die kalte und insektenarme Zeit überdauern können, und andere mehr. Nur wenn alle diese Lebensräume vorhanden sind, können Fledermäuse bei uns überleben.

Wenn Sie Sanierungsarbeiten an Ihrem Haus planen und nicht wissen, ob Fledermäuse dort ihre Quartiere haben, wenden Sie sich bitte an die untere Naturschutzbehörde.

Möchten Sie etwas für Fledermäuse tun?
Dann achten Sie bei der Pflanzenauswahl für Ihren Garten auf Arten, die nachtaktive Insekten anlocken, wie z. B. Nachtkerze, Nachtviole, Waldgeißblatt, Echtes Seifenkraut und Duftlevkoje. Darüber hinaus können Sie diesen Tieren helfen, indem Sie Einflugmöglichkeiten in Dachstühle, Keller und Gewölbe schaffen oder einen Fledermauskasten aufhängen. Wenn Ihnen ein Quartier bekannt ist, vermeiden Sie dort alle Störungen. Da Fledermäuse in Häusern in der Regel keinen Schaden anrichten, kann man meist konfliktfrei mit ihnen zusammen wohnen.

Bitte beachten Sie:
Fledermäuse können – wie alle Wildtiere – an auf den Menschen übertragbaren Krankheiten leiden. Bitte fassen Sie deshalb aufgefundene Fledermäuse nicht ohne Handschuhe an. Werden Sie von einer Fledermaus gebissen, sollten Sie sich sofort an einen Arzt wenden.

Für weitere Auskünfte steht Ihnen die untere Naturschutzbehörde gerne zur Verfügung.