Brachflächen

Als Brachflächen werden alle Flächen bezeichnet, die aus der aktuellen Nutzung genommen wurden und auf denen – zumindest zeitweise – keine Nutzung mehr stattfindet. Dies bezieht sich sowohl auf landwirtschaftliche Nutzflächen als auch auf nicht mehr genutzte Flächen im Siedlungs- oder Industriebereich.
Der besondere ökologische Wert der Brachflächen besteht darin, dass auf ihnen wieder eine natürliche Entwicklung (Sukzession) stattfinden und die Natur sich im Laufe der Zeit die Fläche zurückerobern kann. Viele Tier- und Pflanzenarten, die in ihren Lebensansprüchen auf die oft rauen anfänglichen Bedingungen solcher natürlichen Entwicklungsprozesse spezialisiert und angewiesen sind (Pionierarten), sind in unserer stark genutzten Kulturlandschaft selten, gefährdet oder vom Aussterben bedroht, da derartige Standorte und Lebensräume immer seltener werden.
Von welchen Pionierarten Brachflächen besiedelt werden und welchen Weg die Sukzession geht, hängt vor allem von Faktoren wie Nährstoffangebot, Feuchtegrad, Boden-pH u.a. ab. Das Spektrum der Pflanzengesellschaften, die sich auf Brachflächen einstellen, reicht so von monotonen, artenarmen Brennesselfluren einerseits (nährstoffüberreich, feucht) bis hin zu artenreichen und bunten Mosaiken aus schwachwüchsigen Blütenpflanzen, die auf nährstoffarme und trockene Bodenverhältnisse schließen lassen.