Wärmeversorgung und Sanierung

Seit Ende 2024 liegt die kommunale Wärmeplanung für die Stadt Neumünster vor und liefert Bürger/-innen in Neumünster Informationen darüber, welche klimafreundlichen Wärmequellen wo zukünftig möglich sind. Ihre Heizung ist kaputt oder Sie wollen auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung umsteigen, um Kosten zu sparen? Im Folgenden finden Sie Informationen, wie Sie vorgehen können.

Schritt 1: In welchem Gebiet befindet sich Ihr Haus?

Als Ergebnis der kommunalen Wärmeplanung ist die Wärmenetz-Eignungskarte öffentlich einsehbar. Diese Karte zeigt Ihnen, wo welche Art der Wärmeversorgung möglich ist. Finden Sie auf der Karte den Standort Ihres Gebäudes. Die Grenzen zwischen den Eignungsgebieten sind dabei nicht gebäudescharf, da aus Datenschutzgründen nur zusammengefasste Daten verwendet wurden. Daher ist für Gebäude in Randbereichen eingefärbter Gebiete eine individuelle Prüfung erforderlich.

Schritt 2: Welche Optionen zur Wärmeversorgung bestehen für Sie?

Je nach Eignungsgebiet, in dem sich Ihr Haus befindet, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten für eine klimafreundliche Wärmeversorgung.

Relevante Gebietskategorien in der Wärmenetz-Eignungskarte

Die Fernwärmenachverdichtung findet im Bereich des bestehenden Netzes in der Innenstadt statt. Nach vollständiger Dampfnetzumstellung können alle Gebäude, sofern gewünscht, angeschlossen werden. Da die kommunale Wärmeplanung keine Versorgungsoption festschreibt, ist es grundsätzlich auch in diesen Gebieten möglich, eine dezentrale Versorgungsoption zu wählen.

Um die Stadtmitte herum befinden sich Gebiete, die aus technischen und hydraulischen Gründen nicht vollständig sondern nur teilweise mit Fernwärme erschlossen werden können. In diesen Mischgebieten werden somit in Zukunft netzgebundene und dezentrale Lösungen zu finden sein. Gebäudeeigentümer/-innen können aktuell bei den SWN einen Anschluss an das Fernwärmenetz beantragen, welcher geprüft und mit einem Angebot beantwortet wird, sofern ausreichend Kapazitäten vorhanden sind.

In diesen Gebieten liegt aktuell noch keine leitungsgebundene Wärmeversorgung vor, jedoch können sie zukünftig durch Netzausbau an das bestehende Netz angeschlossen werden. Der Netzausbau ist vor Umsetzung zu prüfen, nur bei ausreichend hoher Anschlussquote ist ein Netzausbau realisierbar.

In diesen Gebieten liegt aktuell noch keine leitungsgebundene Wärmeversorgung vor, jedoch können sie zukünftig durch Netzneubau erschlossen werden können. Dies setzt neben dem Netzneubau auch immer die Erschließung von EE-Wärmequellen, den Bau der Anlagen und deren Besicherung voraus. Vor einer Umsetzung steht hier eine detaillierte Machbarkeitsuntersuchung an, im Rahmen derer auch die Anschlussbereitschaft der Gebäudeeigentümer/-innen erfasst wird. Nur wenn mindestens rund 70 Prozent der Eigentümer/-innen in diesen Gebieten ihre Gebäude an das neue Wärmenetz anschließen würden, wäre ein Netzneubau wirtschaftlich.

Diese Gebiete sind von freistehenden Gebäuden mit großen Grundstücken oder auch kleineren Reihenhäusern geprägt, die einen geringen Wärmebedarf aufweisen. Somit wird in diesen Gebieten auch in Zukunft eine geringe Wärmedichte erwartet, weshalb eine zentrale Versorgung über Wärmenetze ausgeschlossen werden kann. Hier werden weitgehend dezentrale Optionen Anwendung finden, ggf. mit der Option auf kalte Nahwärmenetze. Als dezentrale Optionen kommen dabei Wärmepumpen, hybride Systeme aus Solarthermie und einer Spitzenlasttechnologie wie Biogas oder Bioöl oder auch Biomasse-Kessel in Frage.

Schritt 3: Wie gehen Sie weiter vor?

Informieren Sie sich über…

… Wärmeversorgungsoptionen

Lassen Sie sich z.B. von Ihrem/Ihrer Energieberater/-in, Ihrem/Ihrer Handwerksbetrieb, den SWN oder der Verbraucherzentrale beraten.

… Sanierungsmaßnahmen

Durch Sanierungsmaßnahmen können Sie den Energiebedarf Ihres Gebäudes reduzieren. Nehmen Sie Kontakt zu Energieberatern auf. Lassen Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen (=Überblick über erforderliche Maßnahmen und erhöhte Förderquote) und beginnen Sie mit Einzelmaßnahmen.

Eine kostenlose Vor-Ort-Kurzprüfung, um den Bedarf für einen individuellen Sanierungsfahrplan zu prüfen, bietet der Energieberater Georg Töbing. Um eine solche Kurzprüfung für Ihr Gebäude zu vereinbaren, schicken Sie eine E-Mail mit dem Betreff "Interesse an Kurzprüfung" mit Ihren Kontaktdaten (Name, Telefonnummer/E-Mail-Adresse) an: klimaschutz@neumuenster.de 

… Fördermöglichkeiten

Lassen Sie sich von einem Handwerksbetrieb, einem/einer Energieberater/-in oder der Verbraucherzentrale beraten.

Besuchen Sie unsere Veranstaltungsreihe "Fokus: Wärme" ab Februar 2025!

Kontakte

  • Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein: Energieberatung, Informationen zu Wärmeversorgung und Sanierung; Kontakt für kostenlose Energieberatungen in Neumünster: Tel.: 0431/590 99 40 Website: verbraucherzentrale.sh
  • Stadtwerke Neumünster: Fernwärmeanschluss, Wärmepumpen; Kontakt Kundenservice: Telefon 04321 202 188 ; siehe Webseite
  • Energieberater/-innen: Energieberatung, Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans, Begleitung der Maßnahmenumsetzung etc.;  Website: z.B. www.energie-effizienzexperten.de
  • Lokale Handwerksbetriebe: Beratung zu und Durchführung von Sanierungsmaßnahmen, Heizungstausch etc.
  • KfW und BAFA: Förderung von individuellen Sanierungsfahrplänen und -maßnahmen; Websites: kfw.de und bafa.de
  • Ihre Hausbank: Individuelle Finanzierungsmöglichkeiten

Downloads

Online-Seminare der Stadt Kiel rund um die Wärmewende

Wie die Stadt Neumünster hat auch die Stadt Kiel ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und befindet sich nun in der Umsetzung. Dazu gehört auch eine kostenlose Online-Seminarreihe, bei der auf die wichtigsten Themen rund um die Wärmewende eingegangen wird. Daran können auch Interessenten teilnehmen, die nicht in Kiel wohnen.

Die  nächsten überregionalen Veranstaltungen der Seminarreihe sind:

14. Juli 2025, 17:30 - 19:30 Uhr: Online-Seminar „Nahwärmenetz für die Nachbarschaft“

  • Dieses Online-Seminar beschreibt den Aufbau und Betrieb von Nahwärmenetzen sowie das Modell von Energiegenossenschaften, die sich in Nachbarschaften bilden können.
  • Anmeldung & weitere Informationen